Klangintensiv und differenziert
stereoplay | 10/2002

Die vier Damen des KLENKE QUARTETTs [...] stellen hier zwei Werke von höchst unterschiedlichem Gewicht nebeneinander. Das 1859 in Wien uraufgeführte, einzige Streichquartett des späteren Meisters der „Königin von Saba“ [...] ist ein reines Klangstück, das zwar in den Bahnen Mendelssohns wandelt, aber weitgehend auf durchstrukturierte thematische Arbeit verzichtet – zugunsten warmen Gesamtklangs. Dass das Finale, auch was die Erfindung angeht, abfällt, teilt Goldmarks Stück mit den Quartetten Schumanns. Dennoch ist die Bekanntschaft mit dem selten zu hörenden Stück durchaus lohnend, zumal es die vier „Klenkes“ sehr klangintensiv und differenziert spielen. Das gilt erst recht für Felix Mendelssohn-Bartholdys frühes Meisterwerk, das a-moll Quartett, dessen Darstellung sich ohne weiteres mit den besten Einspielungen der Konkurrenz, etwa jener des Cherubini-Quartettes, messen kann. Das ist alles genau ausgehört, in den frischen Tempi auch des zweiten Satzes stimmig, gleichermaßen von zupackendem Temperament wie von dynamischer und agogischer Flexibilität. Hervorragend auch die Klangtechnik.
Interpretation: 10
Klang: 10
Repertoire: 8